Wallenstein

série: Biographie
éditeur: Fischer Verlag
auteur: Mann Golo
classement: biblio507
année: 2006
format: broché
état: TBE
valeur: 6 €
critère: **
remarques: deutsches Buch,
Wallenstein, sein Leben erzählt von Golo Mann,

Golo Mann's Buch ist das ausführlichste,
das je über diesen Gegenstand geschrieben worden ist
(aber fast auch das langweiligste!)
n.b. schon die Titel des Buches ist eindeutig:
die Buchstaben Golo Mann sind fast grösser
als die von Wallenstein!

Golo Mann, drittes Kind vom berühmten Autor Thomas Mann,
brauchte 5 Jahre um das Wallenstein's Buch zu schreiben,
er schrieb auch 1956/1957 ein grosses Werk:
die Deutsche Geschichte des XIX. und XX. Jahrhunderts

n.b. en bande dessinée, la vie de Wallenstein
est décrite dans l'album "Wallenstein, les années du diable"
>> voir albums histoire de l'histoire 2ème série

2625.1618 Prag-Defenestration
der zweite Prager Fenstersturz 1618 ist
die von Vertretern der protestantischen Stände
begangene Gewalthandlung in der Form der Defenestration
an den königlichen Statthaltern:
Jaroslaw Borsita Graf von Martinitz und
Wilhelm Slawata von Chlum und Koschumberg
sowie dem Kanzleisekretär Philipp Fabricius;
er markiert den Beginn des Dreißigjährigen Krieges
und stellt einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte Europas dar

- holterdipolter ist ein Adverb mit der Bedeutung:
eilig, unverzüglich und überstürzt
- erkleckliches = beträchtliches
- Kärrner = Karrenführer
- Probst (lateinisch praepositus) ist die Bezeichnung
für verschiedene Ämter in der römisch-katholischen,
der evangelischen und der anglikanischen Kirche

Auszug aus dem Buch von Golo Mann
(ein Buch gar nicht einfach zu lesen!):

>> S. 180 Wallenstein, den schon Menschen von normalem Verstand
sehr nervös machen konnten, wünschte durchaus
keinen Verkehr mit Wahnsinnigen
>> S. 215 Wallenstein's Devise: invita invidia
dem Neide zum Trotz = invite l'envie
>> S. 224 zweitens sahen die Herren zu Konstantinopel
ihr Reich nicht in der Form, dies es ihnen
GERATEN HAETTE ERSCHEINEN LASSEN
(Beispiel eines deutschen Satzes mit Verben am Ende!)

>> S. 225 Gabriel Bethlen, Fürst von Siebenbürgen = Transylvanie

Bemerkung: Wallenstein liebte die Pferde aber nicht die Hunde

>> S. 249 vorher Fürst, wird 1627 Wallenstein
Herzog über das Herzogtum Friedland,
n.b. Kinder von Herzögen nehmen als Titel Fürsten oder Prinzen,

- der Hof von Wallenstein zählte damals nicht weniger als 800 Bediensteten
und ca. 1000 Pferde nebst anderen zahlreichen Sachen,
Essen und Trinken waren teuer für die armen aber nicht für die reichen,
Wallenstein's Haushalt bedürfte ca. 350'000 Gulden im Jahr
und dies nur für den Aufwand (ohne Kriegskosten),
Bauen und Instandstellung der Gebäuden kamen noch dazu!

>> S. 256 Organisation und Verwaltung des Herzogtums Friedland
= terra felix gegenüber Böhmen = terra deserta

>> S. 410 über den Frieden:
der Friede, der exulierte, der lang entwendete, der erschmachtete,
hocherseufzte, der erquickende, der Gott wohlgefällige,
der liebe hochwerte, edle Friede wie er von Wallenstein genannt wurde

>> April 1628, Wallenstein wird General-Oberster-Feldhauptmann
und erhält als Belohnung die Provinz Mecklenburg,
Norddeutschland ist sozusagen in seiner Hand

aufwiegeln: durch Reden auf Menschen einwirken (aufhetzen)

>> S. 529 März 1629 verfügt der Kaiser über das Restitutionsedikt
(war eine von Kaiser Ferdinand II. am 6.3.1629 erlassene Verordnung,
mit der ohne Einverständnis der evangelischen Reichsstände
der Status quo des geistlichen Besitzstands im Reich also katholisch
wieder auf den Stand des Jahres 1552 gebracht werden sollte

>> S. 540 das Testament vom Herzog Vincenz von Mantua und Montferrat
verursachte ein Streit über sein Erbe zwischen Frankreich und dem Reich

>> S. 543 ein anderer Schlag im April 1629,
die Holländer geschwellt von den Siegen
ihres halbhundertjährigen Selbstbehauptungskampfes, wechseln in die Offensive

>> S. 554 Wallenstein hatte eine gewisse Bewunderung für die Holländer,
im Gegensatz gegenüber Schweden und sein König Gustav Adolf

>> S. 557 Tagesbericht (Erinnerungen) in
Wallenstein's Gedicht "Nachtphantasie" (1630)

>> S. 560 Richelieu: ein Ober-Pfaff
Oberpfaffenhofen ist ein Ortsteil
der oberbayerischen Gemeinde Weßling im Landkreis Starnberg

>> S. 590 die Festlichkeiten anlässlich dem Kurfürstentag
in Regensburg (Sommer 1630),
zweck dieser Veranstaltung war die Diskussion
um Wallenstein's Oberkommando über das kaiserliche Heer,
die Mächtigsten exhibierten den Reichtum, die Armen ihr Elend
nur schon der Kaiser traf mit einem Gefolge von über 3000 Personen ein,
es wurde schliesslich beschlossen, Wallenstein's Kommando
als Reichsführer der kaiserlichen Armee abzunehmen (Abdankung Wallenstein),
an seiner Stelle übernahme Graf Tilly das kaiserliche Kommando,
in Regensburg wurde Welttheater fortgespielt bis November 1630
(insgesamt ca. 5 Monate), durch diesen Beschluss
hofften die Kurfürste auf die Umkehr von Gustav Adolf's Invasions' Armee
aber 2 Hahnen (Tilly und Wallenstein)
können auf einem Mist nicht zusammen krähen


n.b. der Regensburger Kurfürstentag bedeutete für Ferdinand II
eine deutliche Schwächung der kaiserlichen Machtstellung;
eine besondere Rolle spielte die französische Delegation
geleitet von Père Joseph, er wirkte unbestritten
auf die französische Haltung im Dreissigjährigen Krieg ein,
die darin bestand, möglichst lange die Neutralität zu wahren,
um nach Erschöpfung Schwedens und der kaiserlichen Truppen
direkt in den Konflikt einzugreifen

zwischen reformierten und katholischen Kurfürsten musste der Kaiser
den Forderungen weitgehend nachgeben,
wollte er nicht seine politische Basis im Reich verlieren,
Wallenstein wurde entlassen und Tilly bekam
den Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen
(trotz der Bedrohung durch Schweden)

- Gottfried Heinrich von Pappenheim (1594-1632),
war ein Schüler Wallenstein und wahrscheinlich
sein engster und bester Offizier,
er starb während der Schlacht von Lützen

>> am 15.12.1631 wurde Wallenstein wieder
zum Oberkommando der kaiserlichen Armee ernannt
und nachfolgend war an Zahl und Rüstung,
seine Armee die tauglichste je aufgestellt
unter Kaiser Ferdinand II

Gebenedeite = Beiname Marias, der Mutter Jesu
Stelzbein = Beinprothese
Ruprecht von Eggenberg wurde 1597 wegen seiner Verdienste
zum General-Feld-Obrist-Feldzeugmeister ernannt
= Generalfeldwachtmeister (entsprach ungefähr der Titel von
maréchal de camp in der Armee des Ancien Régime

- Erblande oder Erbstaaten waren die Gebiete eines Staates,
in denen ein Fürst durch Erbrecht regierte

>> S. 679 die Friedensbestrebungen und -Verhandlungen
wegen des schwedischen Angriffs mit der Vermittlung
Bayern, Frankreich (Richelieu) und Sachsen

>> S. 687 die Lederkanonen von Gustav Adolf (leicht und wendig)
n.b. die lederne Kanone war ein Geschütz des 17. Jahrhunderts,
das aus einem Kupfer- oder Eisenrohr bestand,
welches mit eisernen Ringen, Leinen, Tauwerk und Leder verstärkt wurde

>> S. 693 an der Konferenz von Göllersdorf (1632),
erhält Wallenstein als Belohnung das höchste Regal im römischen Reich
(unter anderem das Salzmonopol)
und auch die unbeschränkte Vollmacht über Krieg und Friede
sowie die Garantie gegen eine zweite Absetzung

>> S. 706 das Sinken und Steigen und wieder Sinken von Wallensteins Ruhm
gehörte zum Rhythmus seines Lebens wie Schlafen und Wachen

>> S. 730-740 Beschreibung der Schlacht von Lützen
>> S. 751 zu der Zeit Wallenstein war Deutschland protestantisch zu 4/5

>> S. 753 in seinem fünfzigsten Jahr war Wallenstein ein schwer leidender Mann,
von vielen Krankheiten befallen
(Gicht, deformierende Gelenkentzündung sogar vielleicht Syphilis sowie
Obstipation = Stuhlverstopfung und
Pyrosis = Magenbrenne, Reflux)

>> S. 755 das Problem der Fahnenflucht in der Armee war ein grosses Unheil
und musste scharf bestraft werden

- nach der Schlacht von Lützen begann eine Serie
von Waffenstillständen und aussichtlosen Friedensverhandlungen
- Ende Januar 1634 wurde die Verschwörung gegen Wallenstein offiziell
und drei wichtige Heeresmänner fungierten als Exekutoren:
Piccolimini, Gallas und Aldringen

>> S. 942/943 der Tod von Wallenstein
>> S. 955 zu den Attentätern: denn nicht jene,
die wir uns am generösesten verpflichtet haben,
sind die Treuen, sonder die Edelgeborenen, die Männer von Ehre und Tugend
>> S. 956 ist der Baum gefallen, so eilen alle herbei,
um ihn zu entlauben und zu zerhacken
- die Meinung des Herzogs von Olivares an den König am 13.4.1634:
"man hat eine Persönlichkeit verloren, die trotz allem von grossem Wert war
und der jetzt unmöglich ein Anderer gleichkommen wird"

>> S. 985 Wallensteins sterbliche Hülle liess man
zwei Jahre im Minoritenkloster zu Mies,
dann wurde der Sarg mit grober Unfeierlichkeit nach der Karthause
Walditz bei Gitschin geschafft,
zu ihrer Verwunderung fanden die Mönche den Leichnam
noch gänzlich unverwest und ohne Fäulnis
>> S. 987 auf seinem Grabmal stand:
quid lucidius sole? et hic deficiet
was leuchtet heller als die Sonne? und auch sie weicht der Finsternis

- und erst nach Wallensteins Tod kam der Prager Friedensvertrag zustande

n.b. Der Prager Frieden vom 30. Mai 1635 zwischen Kaiser Ferdinand II.
und der katholischen Liga einerseits und dem protestantischen Kurfürstentum Sachsen
beendete den Krieg zwischen vielen protestantischen Reichsständen und dem Kaiser,
bis auf Bernhard von Sachsen-Weimar und dem Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel
ratifizierten nach und nach viele weitere protestantische Reichsstände den Friedensschluss,
das wichtigste wurde das im März 1629 von Kaiser Ferdinand II
erlassene Restitutionsedikt für 40 Jahre ausgesetzt

jedoch der Dreissigjährige Krieg endete erst 1648 mit dem Westphalen Vertrag
n.b. der Westfälische Friede brachte zahlreiche, teilweise gravierende, Veränderungen
für das Heilige Römische Reich deutscher Nation mit sich,
vor allem territorial gab es zahlreiche Neuregelungen,
neben der Unabhängigkeit der Niederlande und der Eidgenossenschaft (Schweiz)
bekamen die Schweden mehrere Gebiete,
u.a. ganz Vorpommern und das Herzogtum Mecklenburg,
Frankreich konnte sich den Löwenanteil in den Verträgen mehrere Gebiete sichern
und war nun im Besitz der Städte Metz, Toul und Verdun gelangt,
auch von Wichtigkeit hatte sich Spanisch-Habsburg von Oesterreich-Habsburg getrennt

Februar 1637 starb Ferdinand II, Ferdinand III, sein Sohn betritt den Thron
aber die wichtigen Exekutoren Wallenstein überlebten Ferdinand II's Tod nämlich:

a) Generalleutnant Octavio Piccolimini (1599-1656)
war Herzog von Amalfi sowie Malteser-Ritter,
im Dreißigjährigen Krieg diente er als kaiserlicher General Wallensteins
sowie Kommandeur von dessen Leibgarde, wandte sich 1634 aber gegen ihn
Kaiser Ferdinand II. belohnte ihn nach Wallensteins Ermordung 1634
mit der Herrschaft Nachod in Ostböhmen

b) Graf Gallas (1588-1647)
Matthias Gallas ab 1632 Graf von Gallas zum Schloß Campo und Freyenthurn
war im Dreißigjährigen Krieg als kaiserlicher Generalleutnant
und Feldzeugmeister zunächst unter Oberbefehl von Wallenstein,
dann unter Erzherzog Ferdinand und dessen Bruder Leopold
an vielen großen Schlachten des Krieges beteiligt,
einige Erfolge aber auch viele schwere Niederlagen,
die ihm den Beinamen Heerverderber einbrachten, werden ihm zugerechnet,
gemeinsam mit den Generälen Aldringen und Piccolomini
war er an der Plünderung des Herzogspalastes in Mantua und
an der mit Mord endenden Verschwörung gegen Wallenstein beteiligt

c) General Johann Aldringen (1588-1634)
war während des Dreißigjährigen Krieges ein kaiserlicher Feldmarschall
in Diensten der Katholischen Liga,
er war an der Verschwörung gegen Albrecht von Wallenstein beteiligt

>> Kommentar über das Buch >> siehe oben

Beilagen
- Autoportrait Wallenstein
- Böhmen und Mähren unter Ottokar II
- Wappe Böhmen
- Wappe Mähren

Information

A) Golo Mann (1909-1994)
eigentlich Angelus Gottfried Thomas Mann;
heimatberechtigt in Kilchberg) war ein deutsch-schweizerischer
Historiker, Publizist und Schriftsteller

der Sohn des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann
emigrierte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten
über Frankreich und die Schweiz in die USA,
Mitte der 1950er Jahre kehrte er nach Deutschland zurück
und übersiedelte später in die Schweiz,
nach einer Tätigkeit als Professor für Politikwissenschaft
in Stuttgart arbeitete er als freier Publizist
und einflussreicher Kommentator des Zeitgeschehens,
er verkehrte mit Politikern wie Konrad Adenauer und Willy Brandt,
für den er sich zunächst als Berater einsetzte
und dessen Ostpolitik er unterstützte,
ablehnend äußerte er sich zur Studentenbewegung,
vor der Bundestagswahl 1980 engagierte er sich für
Franz Josef Strauß, den Kanzlerkandidaten der CDU/CSU

zu Golo Manns bekanntesten Schriften gehören
die 1958 erschienene Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts,
die in Millionenauflage erschien und als Standardwerk gilt
sowie seine 1971 veröffentlichte Wallenstein-Biographie,
als konservativer Historiker stellte er den Menschen
in den Mittelpunkt seiner erzählenden Geschichtswerke
und zog damit die Kritik mancher Berufskollegen auf sich,
die gesellschaftspolitische Theorien bevorzugten

B) Rudolf II. (1552-1612)
war Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (1576–1612),
König von Böhmen (1575–1611) sowie König von Ungarn (1572–1608)
und Erzherzog von Österreich (1576–1608),

Rudolf war ein bedeutender Förderer von Kunst und Wissenschaft,
aber ein insgesamt schwacher Herrscher und zumindest
in den letzten Jahren faktisch regierungsunfähig
in seine Zeit fällt der lange Türkenkrieg
und die gregorianische Kalenderreform,
im Reich trug seine Untätigkeit dazu bei,
die Krise der Reichsverfassung zu verstärken,
Erzherzog Matthias und andere Mitglieder der Habsburgerdynastie
wandten sich schließlich offen gegen den Kaiser
und entrissen ihm nach und nach fast alle Machtpositionen

C) Matthias (1557-1619) war Kaiser des
Heiligen Römischen Reiches und Erzherzog von Österreich 1612–1619
und bereits seit 1608 König von Ungarn und Kroatien,
seit 1611 auch König von Böhmen,
sein Wahlspruch war Concordia lumine maior
(Eintracht ist stärker als Licht),

er spielte eine maßgebliche Rolle
bei der innerfamiliären Opposition der Habsburger
gegen seinen Bruder Kaiser Rudolf,
nach dem Gewinn der Macht zeigte er wenig eigene politische Initiative,
den Kurs der Politik bestimmte bis zu seinem Sturz Melchior Khlesl

Kardinal Khlesl Melchior (1552-1630)
war Bischof von Wien und Kanzler des Kaisers Matthias,

am 2.12.1615 erhob Papst Paul V. Melchior Khlesl in pectore zum Kardinal,
was im Konsistorium am 9. April 1616 öffentlich gemacht wurde,
er erhielt als Titelkirche Santa Maria degli Angeli zugewiesen,
1623 wechselte er zur Titelkirche San Silvestro in Capite,
um die Gegenreformation weiter voranzutreiben,
förderte er die Ansiedlung mehrerer Orden in Wien,
seine zunehmende Macht war aber vielen Personen
ein Dorn im Auge, daher wurde er auf Betreiben
der Erzherzöge Maximilian des Deutschmeisters
und Ferdinand, sowie des Bischofs von Brixen,
Ferdinands Bruder Karl von Österreich,
am 20. Juli 1618 verhaftet und nach Tirol verbracht,
nach Aufenthalt in Schloss Ambras und in der Innsbrucker Hofburg
wurde er 1619 nach St. Georgenberg überstellt,
was eine Übergabe aus weltlicher Gerichtsbarkeit
in kirchlichen Gewahrsam bedeutete,
am 21.10.1622 wurde Khlesl nach Rom gebracht,
1627 konnte er wieder das Bischofsamt in Wien aufnehmen


D)
Böhmen: Böhmen (tschechisch Čechy, lateinisch Bohemia)
war eines der Länder der Böhmischen Krone,
als ehemaliges Königreich Böhmen bildet es mit Mähren
und dem tschechischen Teil Schlesiens
das Staatsgebiet des heutigen Tschechiens,
ist aber keine eigenständige administrative Einheit mehr,
die historische Hauptstadt Böhmens ist Prag,
seit 1918 die Hauptstadt der Tschechoslowakei bzw. Tschechiens,
der böhmische Landespatron ist der heilige Wenzel,
dem die Wenzelskrone gewidmet ist,
die Bewohner werden unabhängig von ihrer Nationalität Böhmen genannt,
daneben wurde aber bis zum Zerfall der Habsburgermonarchie
die tschechische Sprache als "böhmisch" bezeichnet,
der König von Böhmen war einer der sieben Kurfürsten,
die den römisch-deutschen König wählten.

Mähren: selten auch Morawien; von slowakisch Morava
ist (neben Böhmen und Österreichisch-Schlesien)
eines der drei historischen Länder Tschechiens,
gelegen in dessen Osten und Südosten,
im 9. Jahrhundert bestand auf dem Gebiet Mährens
(sowie den angrenzenden westlichen Teilen der Slowakei)
das Kerngebiet des Mährerreichs,
Anfang des 11. Jahrhunderts wurde Mähren ein Land der Böhmischen Krone,
der einheimische Name Mährens, Morava, stammt
von dem des Hauptflusses des Gebiets, dem Donau-Nebenfluss March
an seiner Westflanke wird Mähren von Böhmen,
dem größten historischen Land Tschechiens, begrenzt
und an seiner Nordflanke von Tschechisch-Schlesien,
dem kleinsten historischen tschechischen Land,
im Osten grenzt Mähren an die Slowakei und im Süden an Österreich
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